Leben und Reisen mit Typ 1

Mittwoch, 18. April 2018

Diabetes-Burnout?

Uh hartes Wort. Und wahrscheinlich der Grund, warum ich länger nichts habe von mir hören lassen. Ich bin müde. Und der Diabetes ist schuld. Ob ich ein Burnout habe? Weiß ich nicht. Aber ich weiß, dass ich auf dem besten Weg dahin bin, wenn ich nicht bald etwas unternehme.







Was ist ein Diabetes-Burnout?

Der Diabetes Ratgeber beschreibt es folgendermaßen:

"Diabetes ist ein ständiger Begleiter, den man nicht loswird. Man kann ihn niemals "in Urlaub" schicken: Der Blutzucker muss kontrolliert werden, man schluckt Tabletten, spritzt Insulin. Dazu gesellt sich oft noch die Angst vor Unterzuckerungen oder Folgekrankheiten. Das kann auf Dauer einfach zu viel werden. Zumal ja auch der ganze andere Alltagsstress da ist. Irgendwann fühlt man sich dann nur noch ausgelaugt, müde und aus­gebrannt, findet keine Erholung mehr – ein typisches "Diabetes-Burn-out".
Manche Betroffene haben die Nase so voll, dass sie sich nicht mehr richtig um ihren Diabetes kümmern. Einfach weil die Motivation weg ist. Dann verschlechtern sich natürlich auch die Zuckerwerte. Andere wiederum machen das Gegenteil. Sie stecken ihre Ziele immer höher, behandeln den Dia­betes mit zu großem Aufwand. Das kostet zusätzlich Kraft und kann ebenfalls auslaugen. Daran können übrigens auch neue Technologien einen Anteil haben, die eine ständige Überwachung des Blutzuckers ermöglichen. Manche Menschen stresst und überfordert es, über jeden Ausreißer sofort Bescheid zu wissen."

Was habe ich damit zu tun?

Ich bin wohl oder übel das beschriebene Gegenteil. Die Nase voll habe ich auch, denn ich habe das Gefühl, dass Mister D. immer mehr von meinem Alltag einnimmt, wobei ich doch besseres zu tun habe, als mich immer nur mit Zahlen zu beschäftigen. Ein paar wenige Male hatte ich die Nase sogar so voll, dass ich komplett ausgerastet bin, mir die Seele ausm Leib schrie und mit Stöckern um mich schmiss. Kein Scherz. Weil ich es manchmal verdammt unfair finde, niemals einen verdammten Tag "Urlaub" nehmen kann und mir verdammt viel Mühe gebe und dabei verdammt nichts bei rauskommt.
Ich tendiere dazu, perfektionistisch zu sein; war in der Schule immer sehr ehrgeizig und erfolgreich und das versuche ich nun auch auf meine Diabetes-Therapie zu übertragen. Zu oft gucke ich auf meine Pumpe und sehe jede kleine Spitze, die ja eigentlich normal sind nach dem Essen. Oder manchmal nachm Sport. Oder wenn das Insulin nicht richtig ankommt. Oder wenn ich eine Spinne sehe. Oder..oder. Es gibt einfach zu viele Faktoren, die den Blutzuckerspiegel beeinflussen. Nicht nur bei uns, auch bei gesunden Bauchspeicheldrüsenmenschen.





Was also tun?

Ich versuche weiterhin, mich nicht so sehr vom Diabetes vereinnahmen zu lassen. Mal konsequent nicht alle 5 Minuten aufs CGM zu gucken oder etwas höhere Werte ein bisschen aushalten, bevor ich sie wieder runterspritze. Leichter gesagt als getan.
Und vor allem: Mir mal ordentlich auf die Schulter klopfen oder klopfen lassen, wenn ich einen guten D-Day hatte. Denn läuft es blöd, bin ich frustriert und wenn es gut läuft, traue ich mich kaum, mich zu freuen. Also belohnt euch! Eis, Schoki, Kino, Muffin...

Auch die Online-Community hilft mir dabei, mich nicht einsam zu fühlen und zu sehen, dass auch andere mal schwindelhohe Werte haben. Und mich auszulassen, darüber zu bloggen, wie jetzt, hilft mir.

Und wenn nichts mehr hilft, dann ist es auch okay, sich woanders Hilfe zu holen. Nicht umsonst gibt es Leute, die sich Diabetespsychologen nennen, und die genau wissen, was in uns vorgeht und welchen Kampf wir jeden Tag kämpfen.

Wichtig: Aufklären!

Niemand ist allein und es steht fest, dass wir mit den toten Bauchspeicheldrüsen im Alltag einfach doppelt belastet sind, denn wir haben zwei Fulltime Jobs. Umso wichtiger ist es, darüber zu reden und aufzuklären, so wie Lisa es zum Beispiel auf beeindruckende Weise im Umgang mit ihrem Diabetes macht.

Schreibt mir gerne, wenn es euch im Moment ähnlich ergeht oder ihr ein paar aufmunternde Worte für mich habt!




1 Kommentar:

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