Leben und Reisen mit Typ 1

Sonntag, 7. Mai 2017

Tipp: Morgensport!

Normalerweise, wenn ich Sport machen möchte, muss ich mir schon ein paar Stunden vorher darüber Gedanken machen. Wenn ich z.B. nachmittags Joggen gehen will, pass ich schon beim Mittag auf, dass ich mir nicht zu viel Insulin gebe oder ob ich nicht schon vielleicht die Basalrate erniedrigen sollte.



Bevor es dann losgehen kann, muss der Zucker perfekt sein. Das bedeutet bei mir je nach Sportart um die 180mg/dl, eher noch höher. Meistens erfüllt sich mein Wunsch aber nicht und der Zucker ist entweder viel zu hoch (in dem Fall renne ich gleich los oder mir ist übel und ich bleib gleich zu Hause) oder zu niedrig. Wenn er zu niedrig ist, muss ich zwangsläufig noch etwas essen oder trinken und wenn ich Glück habe, steigt der Zucker dann auch nach kurzer Zeit an. Oft ist er aber ziemlich gemein und obwohl ich schon gefühlte 4 BE gegessen habe, reagiert der Zucker einfach nicht darauf, sondern streckt mir die Zunge raus. In den Momenten habe ich einfach keine Lust, noch mehr zu essen und mehr über den Strand zu rollen als zu joggen. Alles also ein bisschen kompliziert. Doch nun habe ich eine Lösung gefunden, die da lautet: Morgensport!



Eigentlich bin ich ja ein ziemlicher Morgenmuffel, doch manchmal schaffe ich es, mich aufzuraffen und in meine Laufschuhe zu schlüpfen. Dann gehts direkt zum Strand. Ja, zum Strand, denn ich lebe hier in Ecuador direkt in einem Küstenort mit einem wunderschönen Sandstrand. Ich gebe zu- da fällts einem sicher noch leichter, früh morgens aus dem Bett zu fallen. 
Und ihr werdet es nicht glauben, aber 5-10min vorher trinke ich zwei Schlückchen Gatorade und ab geht die Post!
Wie das geht? Ganz einfach, denn auch wenn mein Zucker idealerweise um die 100mg/dl beim Aufwachen ist, bedarf es nur ein bisschen Zuckerzufuhr und BÄHM, er steigt. Sicher ist es auch bei euch so, dass ihr zum Frühstück mehr Insulin braucht, als beim Mittag oder Abendbrot. Morgens reagieren wir (auch die gesunden Menschen unter uns) eben empfindlicher aufs Essen und unsere Blutzuckerkurve ist etwas ausgeprägter und höher. 

Und genau das nutze ich aus. Denn bevor mein Blutzuckerspiegel überhaupt die Chance hat, zu steigen, laufe ich schon los. Und siehe da- meine Werte bleiben konstant. Meistens starte ich sogar mit einem Zucker von 110mg/dl und komme mit 154mg/dl raus, sodass anstatt zwei Schlucken bestimmt auch nur einer gereicht hätte. Aber das ist mir dann doch zu gruselig, mit so wenig Zuckerzufuhr vorher loszulaufen, obwohl ich eigentlich Traubenzucker immer dabei habe. 

Mein Blutzucker vor und nach dem Joggen


Also: auf in die Laufschuhe! Morgens ist es doch sowieso am schönsten- die frische Luft, die Morgendämmerung, zwitschernde Vögel oder in meinem Fall auch brechende Wellen...

Trotzdem möchte ich nochmal sagen, dass dies vielleicht nicht auf alle von euch zutrifft und eure Blutzucker sich ganz anders in den Morgenstunden verhalten. Aber probierts doch aus und schreibt mir in die Kommentare, was ihr für Erfahrungen gemacht habt!

3 Kommentare:

  1. Hi Henny
    Morgensport ist doch eine super Idee! Das ist schon ohne Diabetes ist das sehr empfehlenswert. Wenn das dann auch mit dem Zucker gut passt ist das ja um so besser. Mach auf jeden Fall weiter so. Wir sehen uns dann irgendwann auf den 21km :) Ich bin auf jeden Fall stolz auf dich. Da könnte sich dein Partner mal ne Scheibe von abschneiden ;)
    LG

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  2. Mhmmm von wem sie diese super Idee wohl hat?
    Ich finde es super, dass du so einen vlt ein wenig einfacheren Weg gefunden hast, Sport zu machen!
    Ich hoffe du bleibst am Ball :)

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  3. Das ist ein super Tipp, hilft mir echt weiter. Habe auch die Erfahrung gemacht, dass es morgens mit dem Sport am besten klappt, habe mich allerdings noch nicht ohne Frühstück getraut,sondern nur mit einer Insulinreduktion.
    Werde es ausprobieren# :)
    Toller Blog,den du hast!!! Macht Mut und motiviert:))

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