Leben und Reisen mit Typ 1

Montag, 22. Mai 2017

Diabetes-Strebermomente

Heute morgen hat mein Wecker extra früh geklingelt, denn bevor es in die Schule zum Unterrichten ging, wollte ich endlich mal meinen HbA1c bestimmen lassen. So machte ich mich auf den Weg ins Labor, was von außen nicht ganz so aussieht, als könne man sich dort Blut abnehmen lassen, ohne sich dabei etwas einzufangen.

Das Labor direkt neben einem Hühnchenrestaurant

Drinnen sah es dann aber doch ganz annehmlich und sauber aus und mir wurde sogar versprochen, das Ergebnis noch am selbigen Tag abholen zu können.  Im Gegensatz zu den meisten Verprechen hier in Ecuador, hat sich dieses tatsächlich  bewahrheitet. Und das Ergebnis lautet:


HURRA!!! Ich hätte einen Salto machen können! Mein letzter Wert lag bei 7,0% und dass ich mich so sehr verbessert habe, hätte ich nicht gedacht. Mir war schon bewusst, dass es mit meinem Diabetes ziemlich gut lief, wenn nicht sogar besser als in Deutschland, aber SO gut, naja. Wichtig finde ich dabei aber auch zu sagen, dass mein HbA1c aus sehr konstanten Werten entstanden ist und ich weder in übermäßig viele Unterzuckerungen gerutscht bin, noch die größten Ausreißer nach obenhin hatte.
Beschwingt lief ich mit diesem Ergebnis wieder nach Hause und dabei waren mir sogar die sonst so nervigen Kommentare der Männer vollkommen egal. Gleich rief ich meine Mutter an, um ihr die frohe Botschaft zu überbringen, vergaß dabei allerdings, dass es in Deutschland schon ziemlich spät war...

Eine andere streberische Veranlagung ist wohl mein Katheter-Zettel an der Wand, auf dem ich immer brav ein Kreutzchen setze, nachdem ich meinen Katheter gewechselt habe.


Ich weiß, klingt widerlich. Um ehrlich zu sein, mache ich das auch nur, um nicht die Hälfte der Katheter wieder mit nach Deutschland schleppen zu müssen. Denn die Dinger einfach an das nächste Krankenhaus zu spenden, kommt leider nicht infrage, da die Menschen hier von Insulinpumpen nur träumen können. Unfair aber wahr.

Ich wäre gerne immer ein Diabetes-Streber mit einem guten HbA1c, regelmäßigen Katheterwechseln und ausreichender Motivation. Doch manchmal klappt es eben nicht, wie ich es gern hätte; es laeuft drunter und drüber und man verzweifelt, sogar ziemlich oft.
Aber irgendwie bezwingen wir den Diabetes dann doch wieder, Tag für Tag. Es ist ja nicht so, dass wir eine Wahl hätten oder? ;)

3 Kommentare:

  1. Herzlichen Glückwunsch zu deinem super Wert. So wie ich das als Laie verstehe bedeutet das, dass dein Blutzuckerwert insgesamt wenig geschwankt ist und das für deine Gesundheit gut ist?
    Nimm den Schwung mit und wenn du verzweifelt bist denk immer daran, dass du ein ziemlich guter Diabetesstreber bist.
    Anton

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  2. Genau das bedeutet es Anton! Es ist nicht so, dass ich überhaupt keine Schwankungen hatte, aber eben nur wenige. Für meine Gesundheit ist es auf jeden Fall gut, denn besonders dauerhaft hohe Blutzucker können ziemliche Folgeerkrankungen verursachen...
    Danke für deine Ermutigung, die behalte ich auf jeden Fall im Kopf;)

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  3. Liebe Henny,
    ich bin so, so, so stolz auf ich, wie super du deinen Diabetes mit all deinen Reisen und deiner Freiwilligenarbeit in Ecuador regelst! Du motivierst mich immer wieder am Ball zu bleiben und den Kopf nicht hängen zu lassen! Du hast dir den super HbA1C definitiv verdient! :)
    Ich freue mich schon, wenn wir uns nach unseren Abenteuern im Ausland wiedersehen. Eine dicke Umarmung zu dir nach Ecuador und ganz liebe Grüße aus der Hauptstadt Amerikas!
    Deine Toni

    https://toniandlife.wordpress.com/

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